Mit Beginn der Corona Pandemie wird Sterben, mehr denn je, als das Schrecklichste dargestellt, was uns passieren kann. Um zu verhindern, dass Menschen sterben, werden ganze Wirtschaftszweige lahmgelegt und Menschen zu Verhalten gezwungen, welches nicht in ihrer Natur liegt und schädlich für Körper und Psyche ist. Der Tod als natürlicher Vorgang im Zyklus des Lebens, wird uns entrissen. Wir dürfen ihn nicht mehr haben. Wir dürfen ihn nicht mehr sehen. Tote werden nicht mehr im Familienkreis aufgebahrt, sondern in Kühlschränke verfrachtet, bevor sie kremiert oder beerdigt werden. Jetzt noch mehr denn je.
Je mehr der Tod aus unserem Leben verbannt wird, umso mehr sind wir von unserer wahren Natur getrennt. Wir sind unsterbliche und formlose Energie! Und wenn wir inkarnieren (das Wort sagt es «incarno» = zu Fleisch werden / Mensch werden), nehmen wir eine Form, einen Körper an. Mit dem ersten Atemzug beginnt das Leben, mit dem letzten endet es.
Der Atem ist das Sichtbare Zeichen von Leben. Er ist ein fortwährendes Ausdehnen und Zusammenziehen. So funktioniert die Natur und das ganze Universum. Ein stetiges Ausdehen und Zusammenziehen. Jedes Jahr im Frühling beginnt sich die Natur auszudehnen und im Spätherbst zieht sich wieder alles zusammen und in sich zurück. Das ist der Kreislauf des Lebens und wir als Menschen sind mittendrin.
Im indianischen Medizinrad-Wissen gibt es die 4 grossen Mondzyklen. Jeder dauert 27 Jahre. Dies ist die erste grosse Einteilung. Jeder 27-Jahre Zyklus wird noch in neun 3-Jahres-Zyklen unterteilt und auch diese werden weiter unterteilt. Heute gehe ich auf die 4 grossen Mondzyklen ein.
Der grosse Süd-Mond (0 – 27 Jahre / Element Wasser)
Bei der Geburt haben wir soviel Wasser im Körper wie wir es danach nie mehr haben werden. Wir beginnen zu wachsen und uns auszudehnen. Auch unser Wissen und unsere Erfahrungen wachsen. Unser Ego erwacht und somit auch das Haben-Wollen und das Streben nach äusseren Zielen. Das Ego beginnt sich mit Aeusserlichkeiten und der Form (dem Körper) zu identifizieren. Je nachdem welche Erfahrungen wir in diesen ersten 27 Jahren machen, haben wir eine gesunde Selbstliebe mit Selbstvertrauen und gestalten ein Leben in Schönheit oder wir bleiben unbewusst und bilden einen immer grösseren Schmerzkörper, der uns in der Illusion gefangen hält. Und weil wir den Schmerz nicht mehr fühlen wollen, beginnen wir Teile von uns abzuspalten. Dies bindet auch Freude und Lebenskraft. Der Körper beginnt zu panzern.
Der grosse West-Mond (27 – 54 Jahre / Element Erde)
Die Panzerungen werden mehr, doch noch können wir mit ihnen leben und sie verdrängen. Noch immer hat das Ego einen unstillbaren Hunger nach mehr. Wir haben gelernt, dass das Leben voller Ueberraschungen und stetigen Veränderungen ist. Wir realisieren unsere materiellen Träume (Element Erde) und feiern Erfolge. Wenn wir versagen, sind wir in einem unverwirklichten Tagtraum gefangen. Wir haben Krisen und hinterfragen unseren Beruf, Beziehungen und unser ganzes Leben. Und genau dann, wenn wir glauben, es geschafft zu haben, beginnt die Rückwärtsbewegung, das Zusammenziehen.
Der grosse Nord-Mond (54 – 81 Jahre / Element Luft)
Panzerungen drücken sich nun definitiv in Krankheiten aus. Zu Beginn dieses Zyklus ist es höchste Zeit, den Körper tiefgehend zu reinigen, entgiften und entpanzern. Ansonsten erfahren wir schwere Krankheiten und Schmerzen. Wir bewegen uns nun in Richtung «Dom der Weisheit», die Domäne der Zauberer. Entweder werden wir weise wie ein Aeltester und leben in Gleichgewicht und Harmonie oder wir ziehen uns geistig aus dem Leben zurück und werden kindlich-senil oder dement. Das Element Wasser und Erde in unserem Körper nehmen immer mehr ab und das Element Luft, das geistige / nicht-stoffliche Prinzip beginnt Ueberhand zu nehmen. In unserem Umfeld beginnen Menschen zu sterben, die Teil unseres Lebens waren. Unser eigener Körper wird älter und schwächer. Unser Einflussbereich auf die Welt nimmt ab. Wir werden weniger und darauf reagiert unser Ego mit Angst und Depression.
Der grosse Ost-Mond (81 – 108 Jahre / Element Feuer)
Unsere Welt beginnt sich zusammenzuziehen und wir verlieren immer mehr die Kontrolle über unser Leben. Das Leben hat uns nun in der Hand, indem es unseren Kreis immer mehr verkleinert. Wir beginnen uns von der Identifikation mit unserem Körper, der Form, zu lösen. Immer mehr tritt das Element Feuer, das Licht, in den Vordergrund. Wir erleben den Sonnenuntergang des Lebens und unsere Form löst sich auf. Zurück bleibt reine Energie und Licht.
Inspiriert durch:
- Eigene Lebenserfahrung
- Die Lehren der Süssen Medizin des Medizinrades
- Eckhart Tolle – Eine neue Erde